Unser Hegering liegt in der nördlichen Spitze von Rheinland-Pfalz zwischen Westerwald und Sauerland. Er umfasst das Waldgebiet des „Wildenburger Landes“ und ist geprägt durch eine kupierte Mittelgebirgslandschaft mit einem hohen Waldanteil von über 70 %. Charakteristisch sind enge Täler mit natürlichen Bachläufen, teilweise steilen Hängen und ausgeprägten Plateaulagen. Das Waldkleid ist gekennzeichnet durch Mischwälder aus Eiche und Buche sowie Fichtenbeständen mit zahlreichen Mischbaumarten wie Buche, Ahorn, Esche, Birke, Lärche, Tanne und Douglasie.

Die Klimakatastrophe der letzten Jahre hat zu massiven, großflächigen Trocknisschäden geführt, die mit klimaelastischen Baumarten wiederbewaldet wurden. Es entstehen bzw. entstanden in erheblichem Umfang Jungwüchse und Dickungen.

Die landwirtschaftlichen Flächen werden überwiegend als Dauergrünland und punktuell mit Mais bewirtschaftet; Milchwirtschaft und Ammenkuhhaltung sind die Säulen der örtlichen Landwirtschaft.

Der Hegering ist nahezu identisch mit der Eigenjagd des Grafen von Hatzfeldt-Wildenburg. Die Familie ist seit über 500 Jahren in der Region ansässig und praktiziert eine naturgemäße, nachhaltige Waldwirtschaft, die nach den Kriterien des FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert ist.

Die Eigenjagd (10.000 ha) wird von der Hatzfeldt-Wildenburg’schen Forstverwaltung (4.800 ha) und 25 Pachtrevieren (5.260 ha) zwischen 95 ha und 630 ha bejagt. Außerdem liegen noch 3 gemeinschaftliche Jagdreviere mit einer Fläche von ca. 900 ha im Hegering. Die Jagdfläche beträgt somit insgesamt 10.900 ha.

Die in Eigenregie bewirtschafteten Jagdflächen sind eingeteilt in Pirschbezirke, von denen 19 entgeltlichen und 50 unentgeltlichen Jagderlaubnisscheininhabern zugeteilt sind.

Die durchschnittliche Jagdpacht beträgt 11,80 € (netto) pro ha, während die entgeltlichen Jagderlaubnisscheine zwischen 5 und 10 € pro ha liegen.

Der Jagdbetrieb ist abgestimmt auf die waldbaulichen und ökologischen Notwendigkeiten einer zukunftsorientierten Waldentwicklung. So wurden im Rahmen der Reduktionsabschüsse in den Jahren 1993 bis 1995 die Wildbestände auf ein ökologisch vertretbares Maß abgesenkt mit dem Erfolg, dass weder Einzel- noch Zaunschutz notwendig sind. Eigenjagdbesitzer, Jagdpächter wie auch Mitjäger ziehen an einem Strang. Das Ergebnis sind kleinflächig strukturierte Wälder mit einer Verjüngungsschicht über Äser auf fast 5.000 ha. Dies bietet ideale Lebensräume für alle Wildarten, insbesondere für Rehwild.

Im besonderen Fokus der jagdlichen Praxis steht weiterhin das Rehwild, das über Einzel- und Drückjagden bejagt wird. Die derzeitige Rehwildstrecke beläuft sich auf 15 Stück pro 100 ha Wald mit steigender Tendenz (s. Grafik 1). Aufgrund der natürlichen Äsungsvielfalt und passionierten Bejagung ist das Rehwild in bester Kondition.

Grafik 1

Neben dem Rehwild spielt das Schwarzwild eine interessante Rolle und wird pragmatisch je nach der Schadenssituation auf den landwirtschaftlichen Flächen bejagd. Die Abschüsse erfolgen hauptsächlich über Drückjagden und disziplinierte Kirrung. Die Schwarzwildstrecke (s. Grafik 2) ist ebenfalls in den letzten Jahren ansteigend, allerdings stärker fluktuierend wie die Abschussdynamik beim Rehwild.

Grafik 2

Neben Reh- und Schwarzwild werden Fuchs, Hase, Wildtaube, Wildente sowie vereinzelt Dam- und Rotwild erlegt. Unser jagdliches Selbstverständnis geht von der Verwertbarkeit des Wildes aus, so dass z.B. Raubwild nur während der Wintermonate und nur bei Gewährleistung der Verwendung des Balges erlegt wird.

Wir verwenden seit nunmehr über 10 Jahren bleifreie Büchsenmunition und dies mit besten Ergebnissen. Es hat sich eine lebendige Wiederlader-Szene entwickelt und viele unserer Jäger haben dadurch viel über Ballistik und Umgang mit der Büchse gelernt. Die Akzeptanz, die eigene Fertigkeit auf Schießständen zu verbessern, hat enorm zugenommen.

Der überwiegende Teil der Schalenwildstrecke der Verwaltungsjagd wird in der Wildkammer von Schloss Schönstein weiter veredelt und über die Region hinaus vermarktet. Unser Wild wird nach dem Schuss – also schon bei der Versorgung im Wald – als Lebensmittel behandelt. Dieser Standard hat in Verbindung mit der EU-zertifizierten Wildkammer die hervorragende Resonanz und hohe Zufriedenheit unserer Stammkundschaft bewirkt.

Der Hegering hat derzeit 23 Mitglieder und ist sehr engagiert in den Bereichen aktive Jagd, Gestaltung von Wildtierlebensräumen, Wildbretvermarktung, Schießfertigkeit und Entwicklung von Jagdtechniken auf Rehwild.

Im Hegering Mühlenthal-Crottorf besteht auch eine sehr lebendige Jagdhorn-Bläsergruppe, die zusammen mit den Nachbarn aus Morsbach ein „blaskräftiges“ Team aufweist. Die Bläsergruppe nimmt jährlich über 40 Veranstaltungen, Proben, Auftritte etc. wahr und ist über die Hegeringgrenzen bestens bekannt.

Wir freuen uns über passionierte, professionelle und naturverbundene Jägerinnen und Jäger, die sich künftig in unserem Jagdbetrieb einbringen möchten. Übrigens: Der Anteil von Jägerinnen an unseren Sammelansitzen und Drückjagden ist überdurchschnittlich hoch.

Haben wir Ihr Interesse geweckt, dann nehmen Sie bitte unter Tel.-Nr. 02742 – 93 19 10 oder per E-Mail: f.straubinger@hatzfeldt.de Kontakt mit uns auf.

Falls Sie mehr über unsere Region, z.B. zu den Themen Naturgemäße Waldwirtschaft, Wildvermarktung, Naturschutz und Tourismus erfahren möchten, besuchen Sie unsere Website, unter www.hatzfeldt.de – wir freuen uns auf den Kontakt.

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