Naturschutzprojekt Höhlenbrüter – Jäger und Falkner ziehen an einem Strang

Naturschutzprojekt Höhlenbrüter – Jäger und Falkner ziehen an einem Strang um nach den Kalamitäten im Wald den Lebensraum der Höhlenbrüter zu verbessern
Jägerinnen und Jäger sowie Falknerinnen und Falkner als aktive Naturschützer möchten gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur Lebensraumverbesserung durch Schaffung geeigneter Nist- und Schlafplätze für besonders gefährdete Arten leisten. Auch der absehbar weiter steigende Flächenverbrauch bedingt eine Aufwertung der verbleibenden Habitate. Da insbesondere höhlenreiche Altbaumbestände selten geworden sind, gilt es einer Vielzahl an faszinierenden heimischen Arten unter die Arme beziehungsweise Fittiche zu greifen. Jagd und Naturschutz sind untrennbar miteinander verbunden! Nur wer intakte und artenreiche Lebensräume durch Gestaltung schützen hilft, kann ihre natürlichen Ressourcen nachhaltig nutzen.
Mit diesem Ziel ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Kreisgruppe Altenkirchen e.V. und des Landesverbands Rheinland-Pfalz/Saarland des Deutschen Falkenorden (DFO) e.V. entstanden, das insbesondere die heimischen höhlenbrütenden Eulen unterstützen soll. Für den professionellen Bau der ersten Charge der Brutkästen konnte die AWO Siegener Werkstätten – Betrieb Deuz – gewonnen werden. Bei den Nistkästen handelt es sich teils um gezielt modifizierte Kauznistkästen, die Platz bieten für Waldohreule, Waldkauz, Raufußkauz und/oder Sperlingskauz. Da der Steinkauz eine andere Höhlenarchitektur bevorzugt, soll er in Zukunft in einer gesonderten Projektphase gezielt durch Anbringung von Höhlenröhren bedacht werden. Besonders der Sperlingskauz gilt als anspruchsvoll in Bezug auf künstliche Nisthilfen. Deswegen wurden die Standardkästen teilweise mit Naturrinde verblendet, um den Anschein einer natürlichen Bruthöhle zu vermitteln. Außerdem wurde die Größe des Einfluglochs variiert, um unserer kleinsten Eule optimal entgegenzukommen. Sollte dieser Aufwand Früchte tragen, wäre das ein Erfolg für den Artenschutz, da somit gezielt Maßnahmen zur Verfügung stünden, die Population unserer kleinsten heimischen Eule zu stützen.

Foto: Thomas Kühn

Selbstverständlich beziehen nicht nur die genannten Eulenarten die Nisthilfen dieses Projekts. Auch wenn jenen vornehmlich Aufmerksamkeit gilt, so werden auch beispielsweise Hohltauben, Dohlen oder je nach Anbringungsort Gänsesäger oder Schellenten sowie Eichhörnchen oder Insekten wie Hornissen und Wespen profitieren. Natur funktioniert niemals eindimensional! Nur dort, wo Prädatoren wie Greifvögel und Eulen genügend Beutetiere finden, werden sie sich erfolgreich ansiedeln und halten. Daher wird das Projekt ständig parallelbegleitet von der Anbringung kleinerer Nistkästen für Singvögel und Fledermäuse.
Am 25. Mai hat die erste Charge der Holzkästen den Besitzer gewechselt: einige Dutzend Hegeringleiter, Revierpächter, Revierjäger und Waldbesitzer waren im Schatten der Freusburg in Kirchen/Sieg im Rahmen eines Pressetermins erschienen, um die Nistkästen von den Projektintiatoren Wolfgang Stock (Stellvertretender Obmann für Natur-, Umweltschutz und Landespflege der Kreisgruppe), Josef Jendrek (Hegeringleiter Betzdorf/Kirchen) und Thomas Kühn (Stellvertretender Vorsitzende des Deutschen Falkenorden Landesverband RLP/SL) in Empfang zu nehmen.

Foto: Daniel Montanus

Beide Verbände finanzieren das Projekt und wurden in der Initialphase auch von privaten Geldgebern, zum Beispiel dem Bauunternehmen „Gebrüder Schmidt“ aus Freusburg unterstützt.
Wer das Projekt unterstützen möchte – finanziell wie materiell – kann sich gerne unter den folgenden e-Mail-Adressen bei einem der Projektinitiatoren melden.
Wolfgang Stock: wobristock@t-online.de
Josef Jendrek: josef.jendrek@freenet.de
Thomas Kühn: kuehn82@gmx.de

 

Thomas Kühn